Betritt der Besucher die Sixtinische Kapelle bei einem Gang durch die Vatikanischen Museen in Rom, so ist er zumeist wie geblendet durch die künstlerische Vielfalt, die ihm in dem gerade mal 41 mal 13,5 Meter großen und knapp 21 Meter hohen Sakralraum entgegenspringt. Das führt in der Regel zu einem ehrfurchtsvollen Staunen, das etwa so lange andauert, bis man von der Menschenmasse einmal quer durch die Kapelle geschoben wird und so dann sein eigenes „extra omnes“ erlebt. Am Ende bleiben meist nur Vokabeln wie „gigantisch“, „großartig“ und „wunderbar“ übrig, weil für ein Vertiefen in die kleinen Feinheiten der Kunst einfach die Zeit und die Muße fehlen.
Meisterwerke aus der Nähe betrachtet
In Köln „Der andere Blick“ auf Fresken von Michelangelo, wie sie in der Sixtinischen Kapelle zu sehen sind – Die Ausstellung konzipierte Ingo Langner. Von Heinrich Wullhorst