Es war am 14. August 1943: Helene Weigel, die Lebensgefährtin von Bertolt Brecht, hatte die creme de la creme der deutschen Exilliteraten ins El Pablo Ray Playhouse, einem kleineren Kino in Santa Monica Hollywood eingeladen. Es wurde der 65. Geburtstag von Alfred Döblin, dem berühmten Autor des ersten deutschen Großstadtromans „Berlin Alexanderplatz“, gefeiert. Heinrich Mann hält die Festansprache, Berliner Chansons werden gespielt und Stücke aus dem Werk Döblins vorgelesen. Am Ende tritt der gefeierte Autor selbst ans Pult und bekennt, in wohl eher diskreten Umschreibungen, seine Konversion zur katholischen Kirche. Ein donnerndes Schweigen legt sich über die Festgesellschaft.
Mein Tagesposting: Der Gipfel der Ketzerei
Von Prälat Wilhelm Imkamp