Herr Seppelt, worin besteht heute die größte Herausforderung für den Journalismus? Vor allem in einer aus meiner Sicht aus dem Ruder gelaufenen Medienwelt, in der eine Verrohung der Debatten leider an der Tagesordnung ist. Ich finde, dass der Dialog zwischen Machern und Konsumenten von Medieninhalten anders organisiert werden sollte als es heutzutage oft der Fall ist. Wenn Medienunternehmen, die Kommentarfunktionen unter Online-Beiträgen vorhalten, glauben, so substanzielle „Teilhabe“ der Konsumenten zu erreichen, ist das oft ein Trugschluss. Das Gegenteil – aggressive, ungehemmte, dumpfe Polemik – ist vorherrschend. Sehen Sie die Pressefreiheit bedroht? Wenn ja, wodurch beziehungsweise durch wen? Demokratie ...
Medienmenschen: Hans-Joachim Seppelt
Einordnend und investigativ. Von Josef Bordat