Sehr geehrter Karl Marx, lieber Namensvetter, Sie waren zu Ihren Lebzeiten ein entschiedener Atheist und ein kämpferischer Gegner der Kirche. Und deshalb werden es manche Marxisten, die sich als Ihre legitimen Erben wähnen, sicher als eine Art „Majestätsbeleidigung“ empfinden, dass ich, ein katholischer Bischof, Ihnen diesen Brief schreibe. Ich tue es trotzdem. Zum einen, weil ich glaube, dass Sie nach Ihrem Tod einsehen mussten, dass Sie sich mit Ihrer Behauptung der Nicht-Existenz Gottes geirrt haben, und dass Sie deshalb gegenüber einem Mann der Kirche inzwischen milder gestimmt sind. Zum anderen, weil ja überliefert ist, dass Sie selbst kurz vor Ihrem Tod einmal gesagt haben: „Ich weiß nur dies: dass ich kein ...
Marx schreibt an Marx
Ein Kapitalismus ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit hat weder Moral noch Zukunft, ist der Münchner Erzbischof überzeugt.
Sein neues Buch „Das Kapital“ ist eine leidenschaftliche Streitschrift für den Menschen