„Handstreich“, „katholische Kaderschmiede“, „auf linientreu bringen“ – es sind harte, markige Worte, die da den deutschen Bischöfen entgegenschallen im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Geistlichen Leiters der Journalistenschule der Bischofskonferenzen, Michael Broch, wegen dessen papst- und kirchenkritischer Äußerungen in einem Interview (siehe Hintergrund auf Seite 11 und Kommentar auf Seite 1). Die Meinungs- und Pressefreiheit innerhalb der katholischen Kirche in Deutschland und des katholischen Journalismus wird als in höchstem Maße bedroht ausgerufen. Das Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München ist in den Schlagzeilen.
Feuilleton
Macht der Glaube Journalisten unprofessionell?
Der Rücktritt von Pfarrer Michael Broch als Geistlicher Leiter der katholischen Journalistenschule der Bischofskonferenz hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst – die Meinungsfreiheit wird in Gefahr gesehen. Das ist Unsinn. Die Demission offenbart ein weit tieferes Dilemma des katholischen Journalismus in Deutschland. Von Johannes Seibel