Kurz vor der Vergabe des Nobelpreises für Literatur muss sich der Chef der Stockholmer Jury, Horace Engdahl (59), gegen den Vorwurf des literarischen „Antiamerikanismus“ verteidigen. Wie Engdahl am Mittwoch in Stockholm mitteilte, sei der begehrteste Literaturpreis der Welt „eine Auszeichnung an individuelle Autoren und keine Konkurrenz zwischen Nationen“. Engdahl reagierte damit auf Kritik an seinem Exklusiv-Interview für die US-Nachrichtenagentur ap. Darin hatte er erklärt, Schriftsteller aus den Vereinigten Staaten seien „zu isoliert und unwissend“, um große Literatur zu schreiben.