Auf ihren Inselstatus haben die Briten schon immer Wert gelegt. Das war auch im Mittelalter nicht anders. Deshalb unterscheidet sich die englische Musiktradition zu dieser Zeit in einigen wesentlichen Punkten von der des europäischen Festlandes. Das betrifft beispielsweise den Klang. Die Engländer haben es schon im Mittelalter nicht eingesehen, warum man – Konsonanzentheorie hin oder her – keine Terzen (Intervalle mit drei Tonstufen) komponieren sollte. Sie klingen schön, ebenso wie ihre großen Schwestern, die Sexten (Intervall mit sechs Tonstufen).
„Liebe und sing, wie Du willst“
Die englische Musik des Mittelalters besaß schon damals einen etwas anderen „Sound“ – Die Vertonung von Messordinarien hatte Priorität. Von Barbara Stühlmeyer