Wer den Endpunkt einer Traditionslinie markiert, bleibt im Gedächtnis. Wenn es nach dem Dalai Lama ginge, würde er nicht mehr als Dalai Lama wiedergeboren werden und und so diese Institution beenden. Dass er kürzlich gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ erklärte, keinen Nachfolger mehr zu wollen, klang nicht überraschend, denn das hatte er auch schon früher erklärt. Nur bekommt es jetzt eine andere Bedeutung, denn der Dalai Lama hat auch darauf hingewiesen, dass der tibetische Buddhismus nicht von einem bestimmten Individuum abhänge. Das würde alles sehr abstrus klingen, denn nicht wiedergeboren zu werden müsste die Buddha-Erleuchtung voraussetzen. Doch offenbar geht es dem Dalai Lama um etwas anderes.
Kommentar: Der Kampf um die Wiedergeburt
Von Alexander Riebel