Auch ohne genaue Kenntnis des südkoreanischen Rechtssystems muss das Urteil, das das zentrale Bezirksgericht am Montag in Seoul gegen den 56-jährigen Veterinärmediziner Hwang Woo Suk verhängt hat (DT v. 27.09.), als erstaunlich bezeichnet werden. Erstaunlich milde. Zwei Jahre Haft auf Bewährung für einen Mann, der nicht nur den größten Wissenschaftsbetrug der letzten Jahre zu verantworten hat, sondern nachweislich auch staatliche Forschungsgelder in beträchtlicher Höhe veruntreut und seine Macht über Mitarbeiterinnen dazu genutzt hat, um zahlreiche von ihnen zu illegalen Eizellspenden zu nötigen, macht stutzig.