Als Goethe im Jahr 1805 seine Autographensammlung begann, verband er damit zunächst vor allem pädagogische Zwecke. Er wollte seinen damals 16jährigen Sohn August Walter anhand originaler Schriftzeugnisse von Geistesgrößen seiner Zeit in deren Leben und Denken einführen. Das Vorhaben gelang und faszinierte Vater und Sohn gleichermaßen, denn sie sahen in der bald immer umfangreicher werdenden und schließlich auf über 2 000 Exemplare anwachsenden Sammlung nicht nur eine Fundgrube höchst unterschiedlicher, aber gleichermaßen interessanter Inhalte, sie fühlten sich den Autoren in der Konfrontation mit den handgeschriebenen Briefen, Kompositionen, Auszügen aus Werken oder Konzeptpapieren auch persönlich nahe, spürten deren Geist und ...
Kant und Unbekannt in Weimar
Persönlichkeiten wahrnehmbar vermitteln – Sehenswerte Handschriften aus Goethes Autographensammlung. Von Barbara Stühlmeyer