Ein Argument ad hominem soll es sein und ist doch nur Zeugnis einer kläglichen Haltung irrationaler Ausgrenzung: Die immer häufiger zu beobachtenden Versuche, Christen aus öffentlichen Diskursen auszuschließen – eben weil sie als Christen „voreingenommen“ seien. Wie es dazu kommen konnte, das versucht der Konstanzer Historiker Rudolf Schlögl in einem umfangreichen Werk zu ergründen, das schlicht vom „alten Glauben in der modernen Welt“ erzählen will. Recht theorielastig kommt das Buch daher; gleich zu Beginn legt der Autor offen, von wo er Anleihen für sein ideelles Gerüst bezieht. Nirgend woanders als bei der Systemtheorie, weil sie Wirklichkeit als Resultat von Beobachtungen fasse.
Jeder Einzelne braucht religiöse Sinnbildung
Nach der Aufklärung entstand die Auffassung, das Christentum sei nur eine Religion für die Gesellschaft. Von Urs Buhlmann