Kaum ein Handwerk hat sich über die Jahrhunderte weniger verändert als der Bau von Streichinstrumenten. Materialien, Werkzeuge, Techniken – alles alt. An Nachwuchs mangelt es trotzdem nicht. Der Berliner Geigenbaumeister steht an der Werkbank, graue Haare, schwarzes Hemd, grüne Schürze. Lehmanns Blick schweift über die Geigen, die ringsum an den Wänden hängen. Rund 200 restaurierte Instrumente bietet der 57-Jährige in seiner Werkstatt in Berlin-Mitte zum Verkauf an. Vorangegangen ist bei den meisten Instrumenten eine aufwendige Reparatur. Zerbrochene Stege, Risse in der Geigendecke, abgeplatzter Lack – solche Schäden machen den Großteil von Lehmanns Arbeit aus. An Aufträgen mangelt es nicht. „Täglich kommen 20 bis 30 ...
In einer Welt jenseits von Eile, Internet und Fernseher
Beim Berliner Geigenbaumeister Florian Friedrich Lehmann gibt es das Handwerk noch ohne Maschinen. Von Simon Ribnitzky