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In Spuren lesen

Sie zitieren und überschreiben, sie spielen und würdigen: Es gibt viele Gegenwartsdichter, die den mutig-spielerischen Dialog mit Klassikern eingehen und dabei die Zeitlosigkeit so mancher Gedanken offenbaren. Von Björn Hayer
Foto: dpa | Die Gedanken der Klassiker in einen neuen Sprach- und Auftritts-Kontext stellen – Rainer Maria Rilke erlebt es zurzeit öfter.

Was August von Platen wohl denken würde, wenn er seinen Tristan in dem gleichnamigen Gedicht von 1827 als resignierten Kämpfer für Arbeitnehmerrechte begegnen würde? Aus den ersten Versen „Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,/ Ist dem Tode schon anheim gegeben“ wird in einer spätmodernen Version Richard Doves „Wer die Arbeit angeschaut mit Augen,/ Ist, wenn nicht schon tot, doch ziemlich kränklich“ (in: „Die zwei Jahreszeiten“, 2016). Während der unglückselig Liebende in dem Text des Expressionisten schließlich am Verlust Isoldes zergeht, nimmt sein heutiges Alter Ego sein Schicksal leichtfertig an: „Keinen Liebestod bringt mir die holde –/ Pures Leben, lauter müßige Tage.“ Tätig ...

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