„Ich denke in Bildern, und dabei helfen mir Bücher“, sagte der diesjährige Friedenspreisträger der Deutschen Buchhandels, Anselm Kiefer, in seiner Rede in der Frankfurter Paulskirche. Und er umriss damit zugleich das, worin er sein künstlerisches Werk geschaffen hat – mit Bildern und Büchern. Eigentlich hatte er Schriftsteller werden wollen, und die Zahl seiner Schriften nimmt in seinem Werkverzeichnis gegenüber den Bildern sogar den größeren Umfang ein. Dass also der am 8. März 1945 in Donaueschingen geborene Kiefer als erster bildender Künstler den Friedenspreis erhält, wirkt vor diesem Hintergrund nicht außergewöhnlich.