Von wegen ertrinken und versinken in des Weltatems wehendem All. Katharina Wagner holt „Tristan und Isolde“ ihres Urgroßvaters aus Wellen und Wogen, Düften und Lüften der Metaphysik gnadenlos herunter in das desillusionierende Ergebnis einer Dreiecksgeschichte: König Marke, ein senffarben gekleideter Pate mit Hut und Pelzkragen, zerrt Isolde weg von der Leiche Tristans, stößt sie im Hintergrund aus dem Raum. Aus der Traum.
Kultur
Im Geist der Zeit beleuchtet
Radikal dekonstruiert: Katharina Wagners Neuinszenierung von „Tristan und Isolde“ in Bayreuth kennt keine Erlösung aus einer brutalen, nihilistischen Welt. Von Werner Häussner