Die Mitarbeiter der römischen Kurie, die ihr Mittagessen in einer der Trattorien des Borgo Pio einnehmen wollen, müssen unter ihm hindurch. Ebenso die Pilger und Touristen, die via Metro St. Peter ansteuern. Die Rede ist vom „passetto“, dem berühmten Fluchtkorridor der Päpste, der den Vatikan mit der Engelsburg verbindet. Der Passetto, achthundert Meter lang, verläuft vom Apostolischen Palast, genauer gesagt vom Hof des ehemaligen Päpstlichen Almosenamtes, bis zur Markusbastion des Castel Sant’Angelo. Seine Ursprünge reichen bis in die christliche Antike zurück. Schon im 4. Jahrhundert gab es einen Säulengang, der von der unterhalb der Engelsbrücke gelegenen Pons Aelius zur alten Konstantinsbasilika führte.
Feuilleton
Il Passetto – Fluchtweg in die Engelsburg
Italien und der Vatikanstaat schließen ein neues Abkommen zur Nutzung des historischen Monuments. Von Ulrich Nersinger