Frau Meves, wann haben Sie den Entschluss gefasst, katholisch zu werden? Es war ein allmählicher Wachstumsprozess, der allerdings einen immer drängenderen Charakter annahm. Als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin wurde ich ja mit einem Schock in das kalte Wasser der 68er Revolution hineingerissen. Mir war bewusst, dass die Pläne der 68er – etwa die Abschaffung der Familie, die Beseitigung der Autorität, und die Befreiung zur Sexualität sowie die Angleichung aller an alle – unsere Gesellschaft schädigen würde. Ich fühlte mich in die Verantwortung gerufen. Mein Mann ermutigte mich: „Du kannst schreiben, du musst es schreiben, sonst machst du dich schuldig.“ Aber mit diesem Protest stand ich in der Öffentlichkeit ...