Wer sich in Österreich bewegt, entkommt ihm nicht, überall ist er präsent, in Straßennamen, nach wie vor vielen Denkmälern und als Werbefigur. Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) ist, knapp hundert Jahre nach seinem Tod, scheinbar alles andere als vergangen, seine Zeit dagegen schon. Wenn man sich die Aufnahmen vom Leichenbegängnis in den kalten Novembertagen des Jahres 1916 anschaut – den blondgelockten Erzherzog Otto bei seinen Eltern Karl und Zita – diese kriegsbedingt schon zurückhaltende letzte Aufbietung monarchischen Glanzes, kann man kaum glauben, dass dies alles erst drei Generationen her ist, dass noch Menschen leben, die damals schon am Leben waren.
Hinter der Uniform steckte ein Mensch mit Widersprüchen
Eine Biographie im Jahr des 100. Todestages des ewigen Kaisers Österreich-Ungarns, die zu einem Standardwerk werden könnte. Von Urs Buhlmann