Zu einer ungewöhnlichen Adventbegegnung kam es am Mittwochabend im Grazer Bischofshaus: Der aus Mainz stammende Philosophiehistoriker Kurt Flasch, der von sich selbst sagt, dass er „nicht mehr Christ sein kann“, sprach auf Einladung des Grazer Weihbischofs Franz Lackner OFM vor einem mehrheitlich aus Priestern bestehenden Kreis über das Thema „Wenn ich noch Christ wäre: Zu den Stärken des Christentums“. Tatsächlich konnte Flasch, selbst Jahrgang 1930, zwar über den heiteren und gebildeten „politischen Katholizismus“ in seinem von den Nazis bedrängten Elternhaus schwärmen, und er wusste auch so manche Bibelstelle zu referieren, die ihn anspricht und über die er gerne Predigten hören würde.
Gott gesucht und nicht gefunden
Der Philosophiehistoriker Kurt Flasch fühlt sich einfach nicht erlösungsbedürftig. Von Stephan Baier