Grundlegend für das Verständnis dieser Schrift ist die Einsicht, dass für jede wirkliche Erfahrung des sittlichen Sollens ihr Charakter der absoluten Unbedingtheit unabdingbar ist. Denn eine verbindliche sittliche Verpflichtung, welche nichts Geringeres besagt, als dass es im strengsten Sinne des Wortes schuldhaft ist, ihr nicht zu entsprechen, verlangt diesen uneingeschränkten Absolutheitscharakter des sittlichen Sollens. Daraus ergibt sich, dass der Ursprung des sittlichen Sollens im gesamten Bereich des bedingten Welt- und Menschseins nicht gefunden werden kann und somit die Transzendenz verlangt. Nicht weniger gilt für jede sittliche Pflicht, dass sie sich auf die Person richtet und daher als personal verstanden werden muss.
Gott als Prinzip der Sittlichkeit
Winfried Weier erklärt, warum die Ethik nicht im individuellen Wollen des Menschen allein aufgehen kann