Wer das Zisterzienserstift Heiligenkreuz, das „mystische Herz des Wienerwaldes“ kennt, hat auch die an der Toreinfahrt gelegene Kapelle gesehen: Sie ist aus einer unbeachteten „Armenseelenkapelle“ zu einer auch nachts leuchtenden Ölbergszene geworden. Das von Schmerz zerrissene Gesicht Jesu, seine hilflos ausgebreiteten Arme, werden von beiden Seiten flankiert von den schlafenden Jüngern, aber auch von dem herabgleitenden Engel des Trostes. Geschaffen hat das bewegende Kunstwerk der Mönch Raphael Statt. 2007 in Heiligenkreuz eingetreten, hatte er eine Ausbildung als Bildhauer an der Ostberliner Kunstakademie erhalten, noch in der damaligen DDR, und arbeitet nun im Auftrag seines Abtes für das Kloster.
„Glühende Lava“: Verkündigung aus Licht
In der Klarheit zisterziensischer Kunst: Zu einer neuen Kapelle in Trumau bei Wien des Künstlermönches Raphael Statt OCist. Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz