Ist Literatur Privatsache? Diese Frage scheint heute leicht beantwortbar zu sein: „Ja, natürlich ist sie das. Was denn sonst?“, kommt postwendend als Gegenfrage zurück. Wir haben uns sehr daran gewöhnt, den Dichter als brav bloggenden Biedermann und nicht als politischen Brandstifter zu sehen – gelegentliche Einlassungen ins Tagesgeschehen (Peter Handke) einmal ausgenommen. Die letzte greifbare Stufe einer Literatur, die nicht nur für sich entstand, sondern über sich hinaus wirken wollte, war jene sozial „engagierte“ Literatur im Windschatten der 68er-Jahre, die heute in den Antiquariaten der Universitätsstädte verrottet. Autoritativ waren diese Texte schon damals nicht, heute sind sie bestenfalls langweilig.
Gedanken zum Schmerz werden zum Wendepunkt
„Von der Knechtschaft zur Freiheit“ – Peter Trawny folgt den Spuren des Politischen bei Ernst Jünger