Immer wieder die gleiche Erfahrung. Liest man als Christ, gar als Neutestamentler altägyptische Totentexte, so ergeht es einem, wie wenn man meint, alte Freunde, verschollene Verwandte aufgetan zu haben. Und dann spricht man sie an, sagt: „Wir kennen uns!“, erhält jedoch zur Antwort: „Ja, ich habe einen entfernten Verwandten, der so ähnlich aussieht wie ich. Aber wir sind uns noch nicht begegnet.“ – Denn auf jeder Seite dieser Totentexte, die in Stein gemeißelt oder auf Holzsärge geschrieben waren, gibt es irgendwie Verwandtes, von dem man meint, es sei doch genauso wie im Christentum.
Führung ins Jenseits
Jan Assmann hat die ägyptische Totenliteratur neu herausgegeben