Um den „Skandal-Autor“ („Focus“) Michel Houellebecq, auch schon „Frankreichs Prophet“ (Barbara Möller, „Die Welt“) genannt, jetzt auch noch als „katholischen Autor“ bezeichnen zu können, fehlt ihm nicht etwa „Mitgefühl“ – wie Alexander von Schönburg (DT vom 13.11.2015) meint. Was ihm abgeht, ist ein grundsätzliches Verständnis für Erlösung, der Kern des Christentums: „Christus hat euch zur Freiheit berufen. Nur nehmt sie nicht als Vorwand für das Fleisch“ (Gal 5,13). Diese spezifisch christliche Berufung zur Freiheit wird anthropologisch deutlich am Verhältnis der Geschlechter und vor allem an der Stellung der Frau.
Freiheit verdankt sich der Erlösung Christi
Wenn „die Unterwerfung der Frau“ Teil einer Respiritualisierung wird: Eros und Religion in Michel Houellebecqs Roman „Unterwerfung“. Von Beate Beckmann-Zöller