Um es gleich vorweg zu sagen: Eine sachliche Darstellung der Arbeit kirchliche Gerichte bot die am Montag in der ARD ausgestrahlte WDR-Reportage „Richter Gottes – Die geheimen Prozesse der Kirche“ nicht. Die Botschaft lautete: Mit Missbrauchstätern verfährt die Kirche barmherzig, mit Geschiedenen unbarmherzig. Belegbar ist das nicht. Die These vom „parallelen Rechtssystem unter Ausschluss der Öffentlichkeit“ bediente laizistische Affekte. Die Hauptaufgabe kirchlicher Gerichte, Ehenichtigkeitsverfahren durchzuführen, erschien in der Sendung als Folie für die vergleichsweise geringe Zahl der Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs.
Fernsehkritik
Von Regina Einig