Glücklich wiederverheiratete Geschiedene (sie Pfarrsekretärin, er Kantor), die in Summe zwei Partner und acht Kinder sitzen ließen, werden als Opfer der unbarmherzigen Kirche gezeigt; ein Pfarrer mit rosa Krawatte, der „die Vorschriften“ zwar kennt, aber „aus Verantwortlichkeit“ nicht einhält, wird zum barmherzigen Vater stilisiert; ein Religionslehrer, der bekennt, sich zwei Ehe-Annullierungen erschwindelt zu haben, wirbt für eine modernere Kirche. Wer am Dienstagabend die Reportage der ORF-Religionssendung „Kreuz und Quer“ sah, ahnte wohl, wohin auch in der anschließenden Diskussionsrunde „Sexuelle Revolution im Vatikan“ die Reise gehen sollte.
Fernsehkritik
Von Stephan Baier