Es klingt paradox, und ist es auch: Eben jenes Prinzip, das Europa in den bis dahin schrecklichsten aller Kriege, den Ersten Weltkrieg, führte, diente vor neun Jahrzehnten auch als Grundlage für die Nachkriegsordnung. Der Nationalstaatsgedanke, die illusionäre Identifikation von Staat und Nation, hatte mit der Französischen Revolution ihren blutigen Siegeszug begonnen und mit der Zerschlagung Österreich-Ungarns das letzte Bollwerk des übernationalen Reichsgedankens gestürmt.