Das „geeinte Europa“ ist nun über 50 Jahre alt, hat sich stetig erweitert, befindet sich in neuen Herausforderungen seitens der Ökonomie und des Islam – hat aber nur noch wenig Kontakt zu seinen Wurzeln. Pflanzen, die ihre Wurzeln verloren haben oder aus anderen Gründen daran gehindert sind, aus den Wurzeln Nahrung aufzunehmen, verdorren, selbst wenn sie versuchen, aus der Luft Nahrung aufzunehmen. Auch Europa hat geistige Erdwurzeln und versucht doch allein mühsam von den Luftwurzeln der Wirtschaft, der Demokratie und des (internationalen) Rechts zu überleben.
Europa aus dem Geist der Frühromantik
Europa in der Krise – wenn die Bürger des Kontinentes darüber reden, reden sie über Wirtschaft, Wirtschaft und nochmals Wirtschaft. Dabei nährt sich der Kontinent aber nicht von der Ökonomie allein. Sein christliches Erbe vielmehr ist die geistige Erdwurzel, aus dem Europa lebt – bis heute, wofür beispielhaft der Dichter Novalis bürgt. Von Professor Franco Rest