Erstmals verleiht die Universität Tübingen am Freitag einen Ethik-Preis. Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung ist nach dem Moraltheologen Alfons Auer benannt, der vor 100 Jahren geboren wurde und vor zehn Jahren starb. Erster Preisträger ist der kanadische Philosoph Charles Taylor. Ausgezeichnet wird er für sein Lebenswerk. Taylor befasste sich unter anderem mit Moral- und Religionsphilosophie. Er gilt als Kritiker des „säkularen Konsenses“, der religiöse Standpunkte unberücksichtigt lässt und deshalb für Taylor zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Vielmehr müssten die für das Selbst- und Weltverständnis wesentlichen moralischen Quellen der Neuzeit wiederentdeckt werden.