Mendelssohns „Elias“ dauert zweieinhalb Stunden, Händels „Saul“ oder „Judas Maccabäus“ zwei, Bachs „Matthäuspassion“ und „Weihnachtsoratorium“ oft mehr als drei. Sie alle erzählen einen vergleichsweise winzigen Ausschnitt aus dem Buch der Bücher, dessen zumindest groben Gesamtplan sie beim Hörer selbstverständlich voraussetzen. Ben Beckers „Die Bibel – eine gesprochene Symphonie“ dauert ebenfalls drei Stunden – und will einem Massenpublikum, auf dessen Bibelkenntnis niemand mehr wetten mag, das Ganze präsentieren. Das muss schiefgehen. Besonders der erste Teil kommt über das Niveau einer Kinderbibel kaum hinaus.
Es war „die Lust am Pathos“
Ein Engel, dem Blut aus der Nase läuft – Ben Beckers Bibel-Show auf Tournee in der Münchner Olympiahalle