Wer an die Romantik denkt, verbindet mit ihr schwärmerische Dichter und bildschöne, ätherisch reine Frauen. Blutjung, hold und leicht entrückt von der Realität waren aber nur die literarischen Mädchengestalten der romantischen Dichter – im täglichen Umgang und in der Ehe bevorzugten Brentano, Kleist und Co. reife und lebenserfahrene Frauen. Ob Ludwig Tiecks Schwester Sophie, die sich von dem Sprachforscher August Ferdinand Bernhardi scheiden ließ, um als Schriftstellerin zu reüssieren, ob Sophie Mereau, die für Clemens Brentano ihre Ehe aufs Spiel setzte – die Entsagung blieb ihnen mehr ein literarisches Motiv, in der Wirklichkeit handelten die romantischen Damen äußerst pragmatisch.
„Es ärgert mich, ordentlich populär zu werden“
Den Katholizismus zog sie der Aufklärung entschieden vor – Heute jährt sich der Geburtstag von Dorothea Schlegel zum 250. Mal. Von Stefan Meetschen