Der Philosoph Max Scheler, der den jungen Privatdozenten Guardini 1922 in Bonn traf, erkannte in ihm nicht nur die „Ordnung“ des Glaubenden, sondern den „Eros“ des Erziehers; er bezeichnete ihn als den „deutschen christlichen Pädagogen schlechthin“. Über sich selbst bemerkte Scheler, er habe über alle Bereiche der Philosophie gelesen, nur nicht über Pädagogik. Sie galt ihm zu sehr als bewusstes Führen, Beherrschen, Abschätzen – was Guardini freilich als Missverständnis des Pädagogischen leicht widerlegt hätte. In seinem ersten Berliner Semester 1923 formulierte er: „Liebe ist zugleich Ehrfurcht. Sie tastet nicht andere an, herrscht nicht, vergewaltigt nicht, sondern dient. Das beste Werk ...
Erziehung ist Neugeburt durch Gott
Über die Pädagogik Romano Guardinis – Sie sollte ein Vorbild für die heutige Erziehungswissenschaft sein. Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz