Auf Aristoteles geht die Redensart zurück, der Mensch sei die „Krone der Schöpfung“. Johann Gottfried Herder machte die Existenz des Menschen zum Zeugnis für Gott – den Menschen, „in dem das Bild des Schöpfers unserer Erde, wie es hier sichtbar werden konnte, abgedruckt lebt“ (Zur Philosophie der Geschichte der Menschheit). Die christliche, aus der jüdischen Tradition gewachsene Botschaft stellt den Menschen, dessen Natur und Berufung, in den Mittelpunkt ihres Denkens. Ein „einmaliger Gedanke Gottes“ sei der Mensch, schrieb Ratzinger, als er noch der römische Glaubenshüter der katholischen Kirche war. Der sicherste Boden für den toleranten Umgang mit unseren Mitmenschen ist diese Erkenntnis.
Erkenntnis und Orientierung
Es ruhen tiefe Wahrheiten im Schoß der Schöpfung, doch jeder Mensch muss sich selbst auf den Weg machen, um die objektiven Wahrheiten zu erkennen. Von Paul Verbeek