Kunst sei notwendig Gegen-Schöpfung, schreibt der Philosoph George Steiner in „Von realer Gegenwart“: Indem sie Materie – Töne, Worte, Farben – neu kombiniere, bekräftige sie ebenso den Schöpfungsakt, wie sie den Tod als Teil der Schöpfung widerrufe. Zum schöpferischen Akt gehört notwendig das erste Chaos, das Nichts: weltverlierende Melancholie bis hin zum Pessimismus. Aber auch Autonomie: Inspiration, direkt dem Göttlichen unterstellt, dem Willen entzogen, verweigert sich jeder Indienstnahme. Indem er sich Unsterblichkeit sichert, wird der Künstler zum Gegen-Christus, der wie kein anderer auf das Göttliche hinweist.
Ende einer großen Zeit
Die Oper „Palestrina“ von Hans Pfitzner in München