Die musikalische Moderne Polens wird von relativ wenigen großen Namen dominiert: Krzysztof Penderecki, Witold Lutoslawski und Henryk Mikolaj Górecki. Wieso Górecki, der jetzt im Alter von 76 Jahren starb, in den katholischen Kreisen Europas – im Unterschied etwa zu Olivier Messiaen – relativ unbekannt geblieben ist, ist nur schwer zu begreifen. Ließ sich der am 6. Dezember 1933 in Czernica bei Rybnik (Schlesien) geborene Komponist nach seiner avantgardistischen Periode immer stärker vom traditionellen, religiösen Liedgut seiner Heimat inspirieren. Was besonders bei seiner bereits 1976 komponierten dritten Sinfonie, der „Sinfonie der Klagelieder“ zu hören ist. Górecki thematisiert in diesem Werk die gewaltsame Trennung von Mutter ...
Ein Musiker, der inmitten von Ikonen komponierte
Der kürzlich verstorbene polnische Komponist Henryk Górecki hat Religiösität mit moderner Musik verbunden. Von Stefan Meetschen