Als hölzerner Hampelmann hängt er im Türrahmen, „Don Quijote“, der eigentliche Herr im Hause, selbstgefertigt von dem Juristen Bartolomé Ronco. Im Hinterhof, in der eigenen Schreinerwerkstatt, verwirklichte Ronco seine literarischen Träume in Form von handgeschnitztem Kinderspielzeug, das er dann im Ort verschenkte oder zu wohltätigen Zwecken verkaufte. Der aus Buenos Aires stammende Ronco (1881–1952) sammelte alles, zum Beispiel Rechnungen, aber vor allem Ausgaben des „Don Quijote“. Als er starb, waren es rund 400 Exemplare von 300 verschiedenen Ausgaben, darunter Kuriositäten wie zwei Miniaturbände und Preziositäten wie ein Quijote von 1697.
Dulcinea im Land der bitteren Orangen
Don Quijote, zu Hause im Herzen Argentiniens – Ein Streit um die „Kulturhoheit“ in der argentinischen Stadt Azul. Von Susanne Franken