In dieser Oper brennt verstörender Hass. Und die Liebe kümmert in dürren Nischen. Kein Wunder, dass Neapels Opernpublikum am 27. März 1819 Gioacchino Rossinis neuestes Werk „Ermione“ durchfallen ließ. Denn Rossini spitzt den antiken Stoff um die aus Troja in die Sklaverei geführte Witwe Hektors, Andromache, und ihren Sohn Astyanax unheilvoll und kompromisslos zu. Und stellt Ermione in den Mittelpunkt, die Tochter von Menelaos und Helena, damals gesungen von einer der größten Tragödinnen ihrer Zeit, Isabella Colbran.
Kultur
Düstere Tragödie in einer Welt vergifteter Liebe
Gioacchino Rossini im Zentrum eines „Belcanto-Festes“ in Rostock: Szenische deutsche Erstaufführung von „Ermione“ als überzeugende Entdeckung. Von Werner Häussner