Es war der 6. Juli 1941. Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, betritt die Kanzel der bis auf den letzten Platz gefüllten St. Lambertikirche zu Münster: „Wie ich zuverlässig erfahre“, so erklärt er, „werden jetzt auch in den Heil- und Pflegeanstalten [...] Listen aufgestellt von solchen, die als sogenannte ,Unproduktive‘ abtransportiert und in kurzer Zeit ermordet werden sollen.“ Unter absoluter Geheimhaltung Sodann ruft er seinen Münsteranern zu: „Wenn einmal zugegeben wird, dass Menschen das Recht haben, ,unproduktive Mitmenschen‘ zu töten [...], dann ist grundsätzlich der Mord an allen ,unproduktiven‘ Menschen, also an den unheilbar Kranken, den Invaliden der Arbeit ...
„Du sollst nicht töten!“
Sie widerstanden der Vernichtungsmaschinerie: Eine Studie über die Clemensschwestern zu Münster in der Zeit des Nationalsozialismus