Häufig fliegen noch amerikanische Black Hawks über Mainz, welche über dem Hafen kehrtmachen und insgeheim mit verletzten Soldaten aus Irak und Afghanistan in ein nahe gelegenes US-Militärkrankenhaus ansteuern. Obwohl dieses Ritual, so Thomas D. Trummer, Direktor der Mainzer Kunsthalle, stets mitten unter uns stattfindet, seien verletzte US-Einheiten in der heutigen Öffentlichkeit kaum sichtbar, um den Anschein einer geschwächten Weltmacht zu vermeiden. Ganz im Gegensatz zu den auf Dokumentarfotografien staffagenartig positionierten Invaliden des Ersten Weltkrieges, die in der Ausstellung zu sehen sind.
Die unheilbare Wunde
Noch heute erschrecken die Narben aus den Schlachten: Eine Mainzer Ausstellung geht den Spuren des Ersten Weltkriegs in der Gegenwartskunst nach. Von Björn Hayer