Der Schriftsteller Martin Walser fiel bisher nicht gerade dadurch auf, dass er sich religiösen Sujets gewidmet hat. Eher stand die bürgerliche bundesrepublikanische Gesellschaft bei ihm im Fokus, die säkularisiert und aufgeklärt und befreit von den Konventionen der Kriegselterngeneration dem Leben frönt, das es vor dem Jenseits im Wirtschafts- und Wohlfahrts-Wunderland Deutschland gibt – mit allen seinen Problemen vom Liebesrausch bis hin zur Scheidung, von Karriere bis zur leerlaufenden Routine des Berufsalltags, etwa der Spezies der Akademiker im allgemeinen und der Lehrer im besonderen. Oberstudienratsliteratur.
Die Schönheit der Reliquie
Martin Walser verteidigt den Glauben gegen das allzu Bürgerliche