Im gegenwärtig diskutierten Ehrgeiz von Google, das Wissen der Menschheit per Mausklick jedem immer und überall zugänglich zu machen, wird die Fortschrittsverheißung der Neuzeit im digitalen Zeitalter neu eingelöst. Der Siegeszug der Moderne scheint unaufhaltsam. Es könnte darin aber auch das exakte Gegenteil eintreten und der Fortschrittsglaube in sein Gegenteil verkehrt und damit letztlich überwunden werden. Letzteres hielt der Philosoph Robert Spaemann bereits 1980 für möglich. Damals fragte er in einem Essay, unter welchen Umständen man noch von Fortschritt sprechen könne, denn in seinem Essay sah er den Fortschrittsglauben bereits aufgrund der ökologischen Malaise im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts in der Krise.