Nachdem der Atheismus in der Maske des Sinnsuchers am Tisch der Aufklärung Platz genommen hatte und die Parole ausgab, dass Wahrheit relativ sei, begann die Stunde jener zu schlagen, die all das, was Menschen denken, und tun allein aus einer ideologischen Perspektive betrachten. So auch die Kultur. Epen, Lyrik, Dramen, Musik, Malerei und Skulptur sind nun nicht länger kostbare Schöpfungen des menschlichen Geistes. Jetzt bilden sie angeblich Herrschaftsstrukturen ab. So nimmt es nicht wunder, dass auch die Gartenkunst unter die Knute ideologischer Besserwisser gerät. Dabei ist es gleichgültig, ob sie von den französischen Enzyklopädisten, den Marxisten oder ihren zeitgenössischen Nachfahren geschwungen wird.
Die Klarheit der Linien preist die Schöpfung
Revolution der Gartenkunst: Die Landschaftsgärten des Barock begreifen die Natur in ihrer idealen Form Von Ingo Langner