Gerade wird der Tod verkauft. Selbsternannte Sterbehelfer verkaufen ihn an Kranke und Lebensmüde. Sie liefern die Tinkturen, die zum Selbstmord benutzt werden – von Medikamenten zu sprechen, ist purer Zynismus. Sie tun das gegen Bezahlung, versteht sich, getarnt als Mitgliedsbeiträge eigens gegründeter Vereine. Die Sterbehelfer verkaufen den Tod auch in anderer Weise. Sie machen ihn zum Discountartikel. Sie entwerten seinen Sinn. Die Inflation der Todesanlässe und der Todesmöglichkeiten, die von Sterbehelfern befeuert wird, zehrt den Reichtum des Lebens auf. Ohne altehrwürdige Heiligkeit und Ernst des Todes und des Sterbens schlägt auch das Leben in unheilige, unernste, geschäftige Langeweile um, also Leere.