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Der missbrauchte Held

Der Held ist entlarvt, gestürzt ist sein Denkmal. Stattdessen steht in Stein gemeißelt: Lance Armstrong hat systematisch gedopt und Teamkameraden zum Doping angestiftet. Ein Schock für Fans und für die Radwelt. Doch die Beteiligten waschen reflexartig ihre Hände in Unschuld und zeigen nur auf Armstrong. Das größte Radidol der Welt ist auf das Maß eines gewöhnlichen Kriminellen gesunken. Aus dem Meisterfahrer wurde der Meisterdoper. Dabei überrascht, dass der Internationale Radsportverband (UCI) bis vor kurzem noch bemerkenswert untätig war. Jetzt folgte der 1 000 Seiten umfassenden Anklage der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA das Aus für den gefallenen Helden, eine lebenslange Sperre. Von Burkhard Gorissen
Foto: dpa | „Die mystische Tendenz des Sports erhebt den Sportler in eine Sphäre des Übernatürlichen“: Radsport-Idol Lance Armstrong ist inzwischen in anderen Sphären gelandet.

Das Untersuchungsergebnis ist niederschmetternd, Armstrong betrieb demnach das „höchstentwickelste, professionellste und erfolgreichste Dopingprogramm, das die Sportwelt jemals gesehen hat“. Dazu gehörte Epo-, Kortison-, Testosteron- und Blutdoping. Unter anderem soll Armstrong auch seine Mannschaftskollegen zum Dopen gezwungen haben. Jedenfalls gaben elf frühere Kollegen des Armstrong-Teams Doping zu. Insgesamt bestätigen 26 Personen, darunter 15 Fahrer, das Ausmaß einer gigantischen Verschwörung. Bislang hatte das System Armstrong funktioniert. Sobald die Gefahr bestand, jemand würde auspacken, waren Einschüchterung und Drohungen Armstrongs probate Mittel, Abtrünnige zum Schweigen zu bringen.

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