Die Gymnasiastin trägt schwarz-weiße Schuhe, einen Minirock, die gemusterte Bluse hochgeschlossen, ihr Haar offen und schulterlang. Beide Arme sind hinter dem Rücken verschränkt. Mit weit aufgerissenen Augen schaut sie nach oben. Was sie fixiert, ist auf der Photographie nicht zu erkennen. Mit diesem Blick, der zwischen Bangen und Hoffen changiert, hat gewiss auch Heinrich von Kleists Heilbronner Käthchen ihren Cherub geschaut.
„Der kalte Schmuck des Lebens“
Manuskripte und die geheimdienstliche Opferakte „Christina“ – Das Literaturhaus Berlin zeigt eine Ausstellung über Herta Müller Von Ingo Langner