Was ist der Mensch, dass Du [Herr] an ihn denkst, des Menschen Kind, dass Du Dich seiner annimmst?“ So heißt es im fünften Vers des achten Psalms. Die Fragen nach dem eigenen Wesen, nach Herkunft und Zukunft lassen den Menschen alle Zeiten hindurch nicht zur Ruhe kommen. In seiner 1800 veröffentlichten Logik-Vorlesung summiert Immanuel Kant seine drei philosophischen Grundfragen „Was kann ich wissen?“, „Was darf ich hoffen?“, „Was soll ich tun?“ in der Frage: „Was ist der Mensch?“.
Der fliehende Mensch
„ ... ein Mensch zeugt einen Menschen“ – und stellt ihn nicht her, sagt Aristoteles. Im Zeitalter des wissenschaftlichen Fortschrittes der Biologie, der Genetik und der Chemie wollen das die Menschen nicht mehr wahrhaben, wie gerade der Streit um die Präimplantationsdiagnostik (PID) gezeigt hat. Der Mensch wird ort- und herkunftslos. Und das wird seine Freiheit zerstören. Von Hans Otto Seitschek