Der französische Philosoph Jean Guitton (1901–1999) wird den bedeutendsten katholischen Denkern des 20. Jahrhunderts zugerechnet. 1933 hatte er mit einer Arbeit über Plotin und Augustinus promoviert, vier Jahre später wurde er zum Philosophieprofessor nach Montpellier berufen. An der Sorbonne in Paris hielt er seit 1955 den Lehrstuhl für Philosophie und Philosophiegeschichte inne. Im Jahre 1961 war seine Berufung in die Académie française erfolgt. Papst Johannes XXIII. ernannte Jean Guitton zu einem der ersten Laien-Auditoren des Zweiten Vatikanischen Konzils. Auf Einladung Papst Pauls VI. durfte er am 3. Dezember 1963 das Wort an das Konzil richten und zu dessen Vätern über die Ökumene sprechen.
Feuilleton
Der Papst und die Moderne
Der Philosoph Jean Guitton sieht bei Paul VI. ähnliche Charakterzüge wie beim heiligen Paulus. Von Ulrich Nersinger