Das Denken – so empfiehlt der Volksmund – sollte man den Pferden überlassen, denn die haben größere Köpfe. Den Versuch, die kognitiven Fähigkeiten von Pferden zu beweisen, unternahm um 1900 der exzentrische ehemalige Gymnasiallehrer Wilhelm von Osten, der der staunenden Öffentlichkeit ein Pferd vorführte, das er „Kluger Hans“ nannte und das angeblich in der Lage war, arithmetische Aufgaben zu lösen. „Hans“ beantwortete die ihm gestellten Fragen durch Klopfen mit dem Huf, durch Kopfschütteln oder nicken.
Würzburg
Der "Kluge Hans" und die Meinungsoligarchie
Im öffentlichen Diskurs herrscht echte Meinungsfreiheit oft nur für den, dessen Gesinnung genehm ist. Viele Bürger schweigen dazu. Ein Indiz lustvoller Selbstentmachtung.