Es sind vier Schwarz-Weiß-Fotos, die das Grauen festhalten: Nackte Frauen auf dem Weg in den Tod, Menschen, die zuerst in den Gaskammern der Nazis getötet und dann im Freien verbrannt werden. Nicht alles ist zu erkennen. Es sind heimliche Fotografien, die ein jüdischer Häftling 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gemacht hat und die unter Lebensgefahr herausgeschmuggelt wurden. Es sind diese Bilder, die die unerträgliche Wahrheit dokumentieren. Und es sind dieselben, die der Maler Gerhard Richter an der Wand im Kölner Atelier hat – und die Grundlage für ein abstraktes vierteiliges Monumentalwerk sind, das er „Birkenau“ nennt.
Der Holocaust als Abstraktion – Gerhard Richters „Birkenau“
„Birkenau“ nennt Gerhard Richter seine malerische Umsetzung des Holocaust. Kein leichtes Unterfangen. Von Susanne Kupke