Im kollektiven Bewusstsein scheinen die Olympischen Spiele 1936 nicht zuletzt durch den umfangreichen, zweiteiligen Dokumentarfilm von Leni Riefenstahl ausreichend bekannt zu sein. Dass sich das Nazi-Regime im Sommer 1936 alle Mühe gab, seine Gräueltaten zu verbergen und der Weltöffentlichkeit eine offene Gesellschaft vorzugaukeln, die es gar nicht mehr gab, dürfte ebenso jeder wissen. Gerade deshalb macht die Neuerscheinung „Berlin 1936. Sechzehn Tage im August“ von Historiker und Sachbuchautor Oliver Hilmes neugierig. Bei der Buchpräsentation im „Berliner Ensemble“ am vergangenen Mittwochabend führte der Autor dazu aus: „Unser Bild ist bis heute durch die geniale cineastische Sicht von Riefenstahl geprägt.
Der Höhepunkt der Heuchelei
Unterschiedliche Perspektiven von Zeitgenossen ergeben ein Deutschland-Bild im Sommer 1936: Oliver Hilmes' „Berlin 1936. Sechzehn Tage im August“. Von José García